Alpine Caving News

Samstag, März 04, 2006

Österreich - Steinernes Meer - Hundsschädel

Kurzbericht über die Forschungen der HFG Rhein-Main am Hundsschädel:
die HFG Rhein-Main forscht bereits seit 1993 im Bereich des Ostplateaus. Von etlichen Klein- und Mittelhöhlen abgesehen konnten in diesem Bereich jedoch keine größeren Erfolge erzielt werden.
Seit einer ersten Prospektionstour im Jahr 2001 forscht die Gruppe nun im Bereich der Hundsschädel, oberhalb der Abbrüche zum Blühnbachtal. Nachdem im Jahr 2003 die rund 350 m lange Eislaufhöhle vermessen werden konnte, wurde 2004 (neben einigen noch nicht untersuchten Eingängen) das Streikloch (1331/736) entdeckt und vorerst 360 m vermessen. Bemerkenswert ist in diesem Bereich, daß die Höhlen trotz der Höhenlage von über 2300 m meist horizontal verlaufen. Zum Abschluß der Tour 2004 konnte mit der rund 30 m langen "Jubiläumshalle" ein erster größerer Raum angefahren werden. Das obere Stockwerk des Streiklochs durchörtert den Hundsschädelrücken von Ost nach West und ist mit Ausnahme eines kurzen Schlufes und dreier kleiner Schachtquerungen komplett aufrecht befahrbar.
Bei den Forschungen 2005 konnte nun, neben der Vermessung einiger Abzweigungen, ein Abstieg in ein unterlagerndes und wesentlich größer dimensioniertes Gangnetz gefunden werden. Nach einem kurzen Zubringerteil steigen die Gangquerschnitte bis auf rund 18 m. Die Vermessung, welche 2005 auf offener Strecke im "Land der Träume" abgebrochen werden mußte, erbrachte bisher eine Gesamtlänge von rund 1,3 km bei einem Höhenunterschied von rund 70 m.

2006 soll möglichst die 2 km-Marke überschritten und in ein vermutetes weiteres Untergeschoß abgestiegen werden. Etliche bereits "angeforschte" Höhlen im näheren Umkreis harren noch der Bearbeitung und sind sicher noch für Überraschungen gut.
(Dieter Kraus 3/2006)

(Bild: Streikloch am Torwächter)