Alpine Caving News

Samstag, Februar 25, 2006

Deutschland - Untersberg

Riesending (1339/336) neue, tiefste Höhle Deutschlands!
das Riesending auf dem Untersberg verdrängt die bisherige tiefste Höhle Deutschlands, den Geburtstagsschacht am Hohen Göll (1336/72, Tiefe -698m) auf Platz 2.
Der bereits im Jahr 1995 entdeckte Einstieg des Riesendings wurde erst ab dem Jahr 2002 näher untersucht. In den folgenden vier Jahre haben Mitglieder und Freunde der ARGE Bad Cannstatt in über 20 Mehrtagestouren das Höhlensystem bis in eine Tiefe von -914m bei einer Gesamtlänge von 3170m erforscht und vermessen.
Die ARGE forscht bereits seit über 25 Jahren kontinuierlich auf der deutschen Seite des Untersbergs.
Für das Jahr 2006 sind sicher weitere Überraschungen zu erwarten (Homepage der Gruppe).
http://www.lehmpfuhl.org/

Samstag, Februar 11, 2006

Österreich - hohe Tauern - Kitzsteinhorn

Feichtnerschacht (2573/3):
zum dritten mal unter -1000m!
bereits im April 2005 gelang der KKTJ Krakow unter Führung von Andrej Ciszewski ein neuer Tiefenrekord im Feichtner Schacht: die Forschungen der polnischen Gruppe begannen bereits im Jahr 1998 und in den Folgejahren konnte bis in eine Tiefe von -1032 m bzw. -1050m (in zwei verschiedenen Bereichen) vorgedrungen werden. Bei der 2005-er Expedition wurde in einem weiteren Seitenast eine Tiefe von -1088m erreicht und die Gesamtlänge auf 4794m hoch geschraubt. Der Umkehrpunkt, ein weiterer Schachtabbruch läßt eine Tiefe von unter -1100m bei den nächsten Forschungen erwarten.
Bemerkenswert ist die Höhle vor allem deshalb, weil sie im Kalkschiefer angelegt ist.
(Homepage der Gruppe)
http://www.kktj.pl/index-en.html
http://www.sktj.pl/epimenides/jaskinie/jask23.html#jask19.html#fs
http://www.speleo.inform.pl/archiwum/kitz2005/foto/foto.htm (Bilder)

Sonntag, Februar 05, 2006

Österreich - Loferer Steinberge

Loferer Schacht (1323/42):
ergänzend zur Forschungstour 2005 (siehe unten) habe ich von Jochen Hartig einen Kurzbericht zu einer Temperaturmessung im Loferer Schacht erhalten. Eine detaillierte Darstellung findet sich in der neuesten Ausgabe der Vereinszeitschrift des Landesvereins für Höhlenkunde Salzburg, Atlantis
3-4/2005 und auf der unten angegebenen Homepage.
Zusammenfassung:

Im Zeitraum von September 2004 bis August 2005 wurden im Loferer Schacht (Eingangshöhe 2200 m) zwei Temperaturmessungen durchgeführt, eine in der Schachtzone nahe des Eingangs und die andere in der horizontalen Höhlenetage in -600 m Tiefe. Durch den Vergleich mit den Lufttemperaturen nahegelegener Wetterstationen konnte eine gute Korrelation der Tagesdurchschnittstemperaturen festgestellt werden. Der winterliche Schneeverschluss des Loferer Schachts war deutlich in der eingangsnahen Messung zu erkennen. Aufgrund der nicht korrespondierenden Messungen in den beiden Höhlenzonen, ist von zwei unabhängigen Windsystemen auszugehen. Die tiefe Jahresdurchschnittstemperatur in der horizontalen Höhlenetage weist darauf hin, dass das entsprechende Windsystem auf einem Höhenniveau von 2000 m beginnt. Exakt auf dieser Höhe befindet sich am Südhang des Gebirges eine ausgeprägte Störungszone, deren Kluftsystem allerdings nicht passierbar ist. (Jochen Hartig, 2.2006)
http://www.caverender.de/temperatur/temperatur.htm